Laborkittel, Schutzkittel und (Chemikalie)schutzanzug
Labor- bzw. Schutzkittel oder Schutzanzug zum Schutz vor Gefährdung durch Gefahrstoffe. Bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen dienen Laborkittel, Schutzkittel bzw. Schutzanzug als Schutz(be)kleidung dem Schutz der Bekleidung und der Gesundheit der Beschäftigten vor Gefahrstoffen. Dies gilt auch in Schulen.
Da die Begriffe „Laborkittel, Schutzkittel bzw. Chemikalienschutzanzug“ teilweise (fälschlicherweise) synonym verwendet, eine kurze Einführung in diese Begriffe bzw. Thematik.
Wie im Kapitel „Persönliche Schutzausrüstungen“ vorgestellt, werden Schutzausrüstung auf der Grundlage einer europäischen Richtlinie geregelt. Je nach Risiko werden drei Kategorien unterschieden. Kategorie III gilt für Schutzausstattung bei schwerer Gesundheitsgefährdung oder bei tödlichen Folgeschäden. Die bei Tätigkeit mit Gefahrstoffen verwendete Schutz(be)kleidung fällt daher in die (höchste) Kategorie III.
Der Begriff Schutzkittel
Der Begriff Schutzkittel ist sehr weit verbreitet und bezeichnet „Schutzkleidung“, die nicht nur im Labor verwendet wird, sondern beispielsweise in der Medizin. Daher muss ein „Schutzkittel“ nicht immer als „Persönliche Schutzausrüstung“ eingeordnet werden. Denn ob ein Schutzkittel als persönliche Schutzausrüstung klassifiziert wird, hängt weitgehend vom Verwendungszweck ab. Dient der Schutzkittel ausschließlich dem Träger, dann wird der Kittel als persönliche Schutzausrüstung klassifiziert. Daher ist der Begriff „Schutzkittel“ in seiner Beschreibung zu ungenau.
Der Begriff Chemikalienschutzanzug
Ein Chemikalienschutzanzug wird immer als persönliche Schutzausrüstung klassifiziert, die den Träger komplett vor chemischen oder biologischen Gefährdungen schützt. Es handelt sich bei einem Chemikalienschutzanzug um einen Vollschutzanzug. Dieser Vollschutzanzug „isoliert“ den Körper des Trägers vor gefährlichen Stoffen. Chemikalienschutzanzüge werden oft in Kombination mit einem Atemschutzgerät verwendet. Bei (größen) Unfällen mit Gefahrstoffen kommt der Chemikalienschutzanzug zum Einsatz. Daher verfügen Feuerwehren in Deutschland Chemikalienschutzanzüge. Im Gegensatz zu dem Begriff „Schutzkittel“ ist der Begriff „(Chemikalien)schutzanzug“ durch diverse DIN geregelt, beispielsweise Typen, Leistungsanforderungen für Chemikalienschutzanzüge.
Der Begriff Laborkittel (manchmal auch Laborschutzkittel bezeichnet)
Der typische Laborkittel (so wie ihn jeder kennt) ist ein knielanger Mantel aus weißem Stoff (aus Baumwolle bzw. Baumwoll-Polyester). Ein typischer Laborkittel aus Baumwolle saugt beispielsweise flüssige Gefahrstoffe auf oder ist für konzentrierte Säuren keine undurchdringliche Barriere. Daher ist der Begriff „Laborschutzkittel“ in diesem Sinne auch nicht korrekt. Die Anforderungen an einen Laborkittel beispielsweise durch die Richtlinie für Sicherheit im Unterricht (kurz: RiSU) verdeutlichen, dass der Laborkittel nicht (nur) eine Schutzkleidung zum Schutz vor chemischen oder biologischen Gefährdungen ist. So soll ein Laborkittel im Brandfall nicht schmelzend sein. Daher ist ein Laborkittel aus Baumwolle und nicht aus Kunstfasern, die im Brandfall bzw. bei Hitzeeinwirkung schmelzen.